Sonntag, 4. Februar 2018

Stimmung - zwischen Zufriedenheit und Anspannung

Zum Start des Blogs haben wir geschrieben, dass wir nichts beschönigen wollen und auch die unschönen Seiten des Hausbaus mit euch teilen wollen. Daran haben wir uns nicht ganz gehalten. Seit Baubeginn haben wir fast nur noch positives geschrieben und haben damit wahrscheinlich den Anschein erweckt alles liefe super und stressfrei. Keine Mängel, kein Ärger, keine angespannten Nerven... 


Ich weiß, dass hier Autoren anderer Blogs mitlesen, die auf ihrer eigenen Baustelle einige Probleme haben. Ich kann euch beruhigen: Selbstverständlich läuft auch bei uns nicht alles rund und ich hatte auch schon einige schlaflose Nächte - allerdings vor allem VOR Baubeginn. Dass wir darüber nicht so viel schreiben, hat den ganz einfachen Grund, dass wir hier öffentlich sind und Kritik schnell unsachlich und emotional werden kann. Daher sind wir etwas vorsichtig mit voreiligen Kommentaren und werden auch weiterhin keine Firmen und Namen nennen. 

Insgesamt können wir seit Baubeginn zufrieden sein:  
  • Wir liegen ziemlich genau im Zeitplan. Bei einer eher kleinen Firma, die so viele Häuser im Akkord baut, ist das eine tolle Leistung. 
  • Die eigenen Handwerker der Zimmerei sind absolut zuverlässig, freundlich und hinterlassen die Baustelle immer in sauberem Zustand. Das haben sogar schon mehrere unserer Nachbarn bemerkt und lobend erwähnt. 
  • Es gibt bisher nur wenige, geringe Mängel. 

Trotzdem gibt es auch immer wieder irgendwelche Aufreger bzw. Dinge die für Anspannung bei uns sorgen: 
  • Die Subunternehmer der Zimmerei (Estrichleger und Rohbauer) haben keinen guten Eindruck hinterlassen. Die Estrichleger konnten weder hallo noch tschüss sagen. Beide Firmen haben die Baustelle voller Müll und mit Sand/Schotter belagerten Stellplätzen hinterlassen. 
  • Wenn Fehler/Probleme/Mängel auftreten, wird der schwarze Peter bisweilen gerne woanders hin geschoben. Manchmal auch zu uns. "Wir hätten halt vor Ort sein müssen oder uns kümmern müssen, dann wär das nicht passiert".  (wir sind täglich vor Ort, nicht selten von Früh bis Spät, insbesondere immer wenn neue Handwerker kommen und kümmern uns sehr viel...). Ja, richtig gelesen, "wir" hätten ... müssen. Nicht der Bauleiter - der hat noch viele andere Baustellen und kann daher nur alle paar Wochen mal auf unserer Baustelle vorbei schauen.  
  • Die Erd- und Kanalarbeiten wurden auf Wunsch der Baufirma von uns srpa6 beauftragt. Hier hätte ich mir trotzdem mehr Unterstützung erhofft, weil ich von diesen Gewerken am wenigsten Ahnung hab. Hier haben wir nicht nur viel Nerven gelassen, sondern auch mehr Geld bezahlt als nötig. 
  • Insgesamt ist es leider so, dass unsere Sorgen und Interessen anscheinend eine niedrigere Priorität haben als die Interessen der Zimmerei. Möchte die Zimmerei etwas von uns, müssen wir schnell reagieren. Möchten wir irgendeine Auskunft, werden wir teilweise über Monate hinweg vertröstet oder schlicht komplett ignoriert. Oder anders gesagt: Es wird nur bearbeitet, was sie selbst gerade für wichtig halten. Das ist natürlich keine Bosheit, sondern der momentan zu guten Auftragslage im Handwerk geschuldet. Aber für uns Bauherren trotzdem ärgerlich. 
Insgesamt also handwerklich top, Zusammenarbeit mit Bauleiter und Chef - mal gut, mal schwierig. Wichtig ist, dass wir am Ende ein hochwertiges, mangelfreies Haus haben. Ein paar Meinungsverschiedenheiten werden hoffentlich bald vergessen sein. 

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