Mittwoch, 9. August 2017

Grundstückssuche

Ein bezahlbarer Bauplatz ist fast noch schwieriger zu finden als ein Haus.
Häuser verkauft man wenn sie leer stehen. Grundstücke anscheinend nicht. Es gibt zwar viele unbebaute Bauplätze in der Gegend. Aber die sind alle unverkäuflich in der Hand von Landwirten oder Großeltern. Entweder als Kapitalanlage oder weil sie hoffen es taucht vielleicht doch irgendwann mal ein verschollener Enkel auf, der darauf bauen möchte 😉

Wird doch mal eines verkauft, dann irgendwo zwischen 100.000 und 200.000€ teuer. Für uns völlig undenkbar. Mehr als ca. 75.000€ wollten und konnten wir nicht ausgeben. 
Da traf es sich gut, dass - nach Jahren der Flaute - ab 2016 gleich drei ländliche Nachbargemeinden neue Baugebiete erschließen wollten. Die Gemeinden verkaufen doch bestimmt zu fairen Preisen - denkt man. Weit gefehlt, mit 285 bis 345€ pro m² ist man dabei. Weiter in Richtung Erlangen, immer noch ländlich, werden dann schnell 450€ draus.  

Zum Glück gab es knapp außerhalb der Achse Bamberg-Forchheim-Erlangen-Nürnberg noch eine Gemeinde die voll erschlossene Bauplätze an Normalos verkauft hat. Die Bauplätze sind (leider) nur etwas über 400 m² groß und kosten 140 €/m² - das macht erfreuliche ca. 60.000€ - damit kann man doch was anfangen 👍

Zur Bewerbung musste man ein Formular ausfüllen und dabei im Wesentlichen drei Fragen beantworten:
 - Kinder? Haben wir noch nicht.
 - Im Ort wohnhaft? Auch Nein.
 - Ehrenamtlich im Ort tätig? Wieder Nein.
Große Hoffnung haben wir uns daher nicht gemacht, aber wollten es zumindest versucht haben. Irgendwann würden wir ja hoffentlich alle 3 Fragen mit Ja beantworten können 😏 Tatsächlich haben wir schon wenig später, am 13.07.2016, eine E-Mail bekommen, dass das von uns gewünschte Grundstück schon reserviert ist, wir uns aber gerne ein anderes aussuchen können. Da waren wir nicht schlecht überrascht. 
Wir haben also ein anderes Grundstück reservieren lassen und es uns vor Ort genauer angesehen. Ganz leichte Hanglage - ok, sollte nicht so schlimm sein. Paar Tage später noch mal hin gefahren, bewaffnet mit Laserpointer, Wasserwaage und Zollstock, um grob das Gefälle zu bestimmen. Ca. 2,20 m von der höchsten zur tiefsten Stelle. Mist, wir wollten doch aus Kostengründen ohne Keller bauen. Aber bei so viel Gefälle wird das schwierig.
Bei der Gemeinde angerufen, wurden wir darüber informiert, dass soeben noch ein Eck-Grundstück frei wurde, das flacher ist. Da die 400-450 m² Parzellen doch recht eng aufeinander kleben, fanden wir ein Eck-Grundstück, das von Osten bis Westen offen ist, ideal und haben es direkt reservieren lassen. Wieder hingefahren um grob das Gefälle zu nivellieren - ca. 1,50 m insgesamt, ca. 0,70 m auf der Hausfläche. Das ist doch schon etwas besser und recht viel flachere Grundstücke gibt es in dem Baugebiet nicht. 
Zwar ist auf den 439 m² der gewünschte große, uneinsehbare Garten nicht möglich. Die Lage ist für uns auch nicht so ganz ideal, da weit weg von der Familie und trotzdem für uns beide jeweils 20 Minuten zur Arbeit. Aber wenn wir in den letzten Jahren etwas gelernt haben, dann ist es, dass man Chancen ergreifen muss, auch wenn nicht alles perfekt scheint. Immerhin ist es hier schön grün und ländlich, die Gemeinde recht jung und lebendig. Also haben wir wieder bei der Gemeinde angerufen und einen Termin beim Notar vereinbart. 
Einige Wochen später, am 19.10., war es dann so weit und wir waren beurkundete Besitzer eines Bauplatzes 😃

Fotos aus dem Herbst letzten Jahres: 




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